Berufliche Neuorientierung – Das sind die wichtigsten Schritte!
Noch einmal etwas anderes machen – trotz Karriere oder sicherem Job – obwohl eigentlich alles gut ist. Aber eben nur eigentlich…
Mit dem Wunsch nach einer beruflichen Veränderung kommen viele Fragen auf:
Was möchte ich?
Und wie schaffe ich das?
Wie geht man eine berufliche Neuorientierung richtig an?
Um diese Fragen geht es in diesem Beitrag. Doch bevor es losgeht: Halten Sie kurz inne. Erlauben Sie sich GROSS zu DENKEN – ohne Zwang oder Verpflichtung. Sehen Sie die folgenden Fragen als Chance, zu reflektieren. Es geht letztlich darum, Ihren Denkrahmen zu öffnen und eine bunte Palette an Möglichkeiten zu sammeln.
#Blogbeitrag vom 24.11.2024
Inhaltsübersicht:
1. Welche Bedürfnisse haben Sie?
2. Was sind Ihre Werte?
3. Was sind Ihre Stärken?
4. Wer inspiriert Sie und wen beneiden Sie?
5. Was sind Ihre Optionen?
6. Wie kann Ihr Netzwerk helfen?
7. Was hindert Sie?
8. Fazit zur beruflichen Neuorientierung
1. Welche Bedürfnisse haben Sie?
Gehen Sie in sich und fragen sich, was Ihre Bedürfnisse sind und was Sie brauchen, damit es Ihnen richtig gut geht. Wie fühlt es sich an, wenn alles stimmig ist – im Beruf, aber auch im Privaten?
Der Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung kommt häufig durch eine latente Unzufriedenheit im Job auf. Die einen merken, dass sie morgens mit einem flauen Gefühl zur Arbeit fahren. Andere fühlen sich nach der Arbeit ausgelaugt, gelangweilt oder überfordert. Wieder andere übernehmen Aufgaben, die sie nicht übernehmen möchten. Kennen Sie das?
Dann fragen Sie sich nun:
– Wann geht es mir gut?
– Was gibt mir Energie?
– Was herrscht dabei vor?
– Ist es Struktur?
– Brauche ich viel Aktion oder eher Ruhe?
– Habe ich das Bedürfnis nach Sicherheit?
– Oder Status?
– Was lässt mich strahlen?
Drehen Sie jetzt die Medaille um und fragen danach, auf welche Aspekte Sie beruflich verzichten können:
– Was zieht Kraft, was laugt aus?
– Was macht mich unzufrieden oder langweilt mich in meiner derzeitigen Position?
Diese Fragen helfen Ihnen zu erkennen, was Sie im Beruf zufrieden macht und was für Sie wichtig ist.
2. Was sind Ihre Werte?
Werte sind „Wunderwaffen“ – und das wird häufig übersehen, denn sie haben teils ein verstaubtes Image.
Worum geht es? Werte sind unsere tief verankerten – bewussten oder unbewussten – Überzeugungen. Sie beeinflussen, wie wir handeln, entscheiden und priorisieren. Werte leiten uns, sie geben uns Sinn und helfen uns dabei, Ziele zu definieren und zu erreichen.
Im beruflichen Kontext sind sie beispielsweise ein Faktor für Produktivität, Engagement und die emotionale Bindung an den Job bzw. das Unternehmen.
Also, Hand auf‘s Herz: Kennen Sie Ihre Werte wirklich? Haben Sie sich mit ihnen bereits auseinandergesetzt? Legen Sie los!
Ist es Freiheit? Commitment? Vertrauen? Zusammenarbeit? Erfolg? Oder vielleicht Gesundheit? Weiterentwicklung?
Brauchen Sie eine Orientierungshilfe? Schauen im Netz nach Wertelisten und nehmen Sie sich Zeit, Ihre Werte herauszufiltern. Denn es gibt hunderte Werte.
Bei der Ermittlung Ihrer Werte legen Sie den Fokus auf das Jetzt. Fragen Sie sich: Was ist mir heute wichtig? Und in einem zweiten Schritt: Welche Werte möchte ich künftig leben?
Notieren Sie sich ungefähr 20 Werte. Versuchen Sie sie zu clustern und zu kondensieren. In einem nächsten Schritt können Sie eine Wertepyramide erstellen. So sehen Sie auf einen Blick, welche Werte Sie haben und wie Sie sie priorisieren.
Beachten Sie, dass die Ermittlung der Werte immer eine Momentaufnahme ist. Denn Werte – wie auch Ziele und Prioritäten – ändern sich im Laufe des Lebens.
Sind Sie sich über Ihre Werte bewusst, können Sie sich in einem zweiten Schritt fragen: Welche Werte sind in meinem (künftigen) Berufsleben unverzichtbar für mich?
3. Was sind Ihre Stärken?
Sie sind schon zwei Schritte gegangen – nach Ihren Bedürfnissen haben Sie Ihre Werte analysiert. Nun gehen Sie weiter und reflektieren Ihre Stärken. Denn auf diese können Sie auf dem Weg in eine berufliche Neuorientierung sicher bauen.
Überlegen Sie mal:
– Welche Fähigkeiten zeichnen Sie aus?
– Wo liegen Ihre größten Talente?
– Was können Sie besonders gut?
– Was schätzen andere Menschen an Ihnen?
– Wofür bekommen Sie Lob und Anerkennung?
– In welchen Bereichen können Sie sich stundenlang vertiefen?
Seine eigenen Stärken und (ggf. verdeckten) Potentiale zu identifizieren, kann herausfordernd sein. Seien Sie großzügig zu sich! Sie stehen an einem Punkt im Leben, in dem Sie schon viel erreicht haben.
Zögern Sie auch nicht, Ihre Familie und Personen aus Ihrem Umfeld zu fragen, was sie für Ihre besonderen Fähigkeiten halten. Dadurch kommen Sie sicher auch auf Potentiale, die Ihnen gar nicht bewusst sind.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen onlinebasierten Test zu machen, mit dem Sie Ihre Fähigkeiten analysieren lassen. Ein Beispiel ist der (kostenpflichtige) Clifton Strength Test. Bitte denken Sie daran, dass bei automatisierten Tests die persönliche Bewertung fehlt. Daher sollten solche Tests nur als erste Leitlinie dienen. Es ist sinnvoll, die einzelnen Bereiche mit persönlichen Beispielen zu unterfüttern und die Tests zu hinterfragen.
4. Wer inspiriert Sie und wen beneiden Sie?
Überdenken Sie nun Folgendes:
– Welche Personen gibt es, die Sie interessant und inspirierend finden?
– Was fasziniert Sie genau?
– Und was möchten Sie selbst davon in Ihrem Leben haben?
Ist es vielleicht die Arbeitsweise, der Umgang mit Menschen, Geschicklichkeit in der Kommunikation, die Balance von Lebens- und Berufsthemen? Oder der Erfolg?
Wechseln Sie jetzt die Perspektive:
– Welche Menschen triggern Sie?
– Auf wen sind Sie neidisch?
Vielleicht hegen Sie negative Gefühle oder werten jemanden ab, den Sie insgeheim bewundern? Macht diese Person etwas, was Sie sich für sich auch wünschen? Seien Sie ehrlich zu sich. Es sind nur Ihre Gedanken, die wertvolle Indikatoren enthalten können, für das, was Sie sich im Inneren wirklich wünschen – vielleicht aber nicht zulassen möchten. Sie müssen Ihre Gedanken niemanden mitteilen. Es geht nur um Sie und Ihre berufliche Neuorientierung.
5. Was sind Ihre Optionen?
Nun kommen Sie zum Brainstorming: Welche Möglichkeiten gibt es, wenn Sie über eine berufliche Neuorientierung nachdenken? Denken Sie auch dabei groß und breit. Sie stellen an dieser Stelle Ihre Optionen zusammen. Nehmen Sie sich Zeit, recherchieren Sie! Welche Branchen und Berufszweige könnten interessant sein, die zu Ihren Werten und Stärken passen? In welchen Bereichen gibt es langfristige Chancen? Vielleicht auch: Was ist zukunftssicher? Gibt es Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten oder Workshops, um in diesen Bereichen Fuß zu fassen?
6. Wie kann Ihr Netzwerk helfen?
Nutzen Sie Ihr Netzwerk. Sie werden überrascht sein, welche unerwarteten Möglichkeiten sich ergeben können. Auch ist es hilfreich, offen zu sein. Auch wenn Sie Netzwerken grundsätzlich nicht mögen: Tun Sie es und nutzen Sie Ihre Kontakte. Öffnen Sie dadurch Türen. Finden Sie in Ruhe heraus, wie Sie Ihr Netzwerk nutzen könnten. Fragen Sie sich:
– Wer aus meinem Umfeld könnte mir Informationen über meine Wunschbranche geben?
– Welche Netzwerkevents oder Messen könnte ich besuchen?
– Vielleicht auch: Wie kann ich Social Media optimieren, um gezielt auf mich aufmerksam zu machen, sofern Sie schon eine vage Idee von Ihrer beruflichen Veränderung haben?
– Wen kann ich zu meinem Netzwerk hinzufügen?
– Wen kann ich bitten, einen Kontakt herzustellen?
– Mit wem könnte ein Treffen sinnvoll sein?
– Wem kann ich von meinem Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung erzählen?
– Wer könnte sein Netzwerk einschalten, um mir zu helfen?
7. Was hindert Sie?
So richtig wohl ist Ihnen bei dem Gedanken an eine berufliche Veränderung nicht? Das ist nachvollziehbar! Denn Sie sind dabei, Ihre Komfortzone zu verlassen. Es ist völlig normal, dass Zweifel, Ängste und Unsicherheiten mitschwingen. Diese Bedenken können tatsächlich nützlich sein, denn Sie sollten nichts überstürzen. Eine berufliche Neuorientierung möchte wohl überlegt und geplant sein – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Beginnen Sie, Ihre Gedanken einzuordnen:
– Worum geht es konkret: Welche Sorgen, Ängste oder andere Gefühle sind da?
– Geht es vielleicht um Ihre finanzielle Sicherheit?
– Haben Sie Angst zu scheitern?
– Befürchten Sie Ablehnung oder Unverständnis im sozialen Umfeld?
– Sorgen Sie sich über mangelnde Fähigkeiten oder Qualifikationen?
Gehen Sie nun einen Schritt weiter. Analysieren Sie, welche dieser Ängste realistisch sind und welche bloße Befürchtungen. Schauen Sie, was schlimmstenfalls passieren könnte. Ordnen Sie dieses Ergebnis ein:
– Ist etwas davon wirklich tragisch?
– Was wäre auf der anderen Seite der bestmögliche Fall?
– Welche Chancen stecken darin?
– Und was ist der tatsächlich realistische Fall?
Danach fragen Sie sich: Was kann ich konkret tun, um Risiken zu minimieren und Lösungen zu finden? Sobald Sie in eine strukturierte Planung einsteigen, werden Sie sehen, dass sich viele Stolpersteine aus dem Weg räumen lassen. Nehmen Sie sich Zeit. Seien Sie mutig. Und bleiben Sie dran!
8. Fazit zur beruflichen Neuorientierung
Eine berufliche Neuorientierung ist eine wertvolle Gelegenheit, zu gestalten und neue Horizonte zu entdecken. Der Weg zum Ziel erfordert viel Mut, Kraft, Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen. Und eine berufliche Veränderung bietet die großartige Chance, langfristig zufrieden zu werden. Vielleicht suchen Sie den perfekten Zeitpunkt, um Ihre berufliche Neuorientierung zu starten. Dazu sollten Sie wissen: Den gibt es nicht. Es gibt immer Unwägbarkeiten und vermeintlich bessere Gelegenheiten. Ein Spruch, den ich neulich auf einem Wohnmobil las, könnte ein Ansporn für Ihre berufliche Veränderung sein: „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“. Legen Sie los!
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